Waldstrategie Schleswig-Holstein, Auftaktveranstaltung

28.11.2023

Unsere Wälder müssen sich immer größeren ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen stellen. Aus diesem Grund besteht die Notwendigkeit der Erarbeitung einer übergeordneten landesweiten Strategie.

Initiiert durch das Landwirtschaftsministerium fand in Rendsburg eine ausgesprochen gut besuchte Auftaktveranstaltung statt. Die gesamte Bandbreite des Clusters Forst und Holz sowie des Naturschutzes war vertreten.

Landwirtschaftsminister Schwarz sowie Staatssekretärin Frau Benett-Sturies skizzierten die Ziele und den Prozess für die Erarbeitung. Minister Schwarz betonte, die Strategie soll eine Orientierungshilfe für Waldbesitzende sein, um Ihre Wälder zügig auf die Klimaveränderungen einzustellen. Ferner sollen die Besonderheiten der schleswig-holsteinischen Wälder Berücksichtigung finden. Hierbei sei nur der bewirtschaftete Wald der Garant für die Erbringung der vielfältigen, multifunktionalen Leistungen des Waldes, so der Minister.

Im Verlauf des Jahres werden verschiedene Themen-Workshops durchgeführt und nachfolgend eine Strategie formuliert, die auf einem breiten Konsens basiert.

Den anschließenden, hörenswerten und kurzweiligen Fachvorträgen von Prof. Köhl (Universität Hamburg, Institut für Holzwissenschaften, Weltforstwirtschaft), Prof. Wagner (Institut für Waldbau und Waldschutz, Techn. Universität Dresden, Fakultät für Forstwissenschaft) und Dr. Böckmann, Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt, war gemein, dass Schleswig-Holstein begünstigt ist. Durch die Lage zwischen den Meeren treten keine so starken Temperaturextreme auf und über die Taubildung ergibt sich ein wenig zusätzlicher Niederschlag. Des weiteren herrschen überwiegend gute, bindige Böden vor.

Als Resultat schlagen die aktuellen Kalamitäten wie Trocknis, Insekten und Feuer, glücklicherweise nicht so massiv zu wie in anderen Bundesländern. Gebot der Stunde ist, diesen Vorteil bei der Weichenstellung innerhalb der Strategie einzuarbeiten. Heißt jetzt schon Szenarien zu erarbeiten um massiven zukünftigen Kalamitäten schnell, landesweit, entgegentreten zu können. Zum Beispiel gegenüber dem Eichenprozessionsspinner oder der Kiefernbuschhornblattwespe. Ebenfalls gehört hierzu, im Schadfall, ein schnelles, unbürokratisches Verfahren zur Genehmigung von Wasserlagern und von höheren Ladungsgewichten bei Holztransporten.

Ebenso gilt es zur Risikostreuung und somit zu Verringerung des Ausfallrisikos eine breite Baumartenpalette zu beteiligen.

Der Waldbesitzerverband wird diesen Prozess aktiv und intensiv begleiten.

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